Eure Traurigkeit soll zur Freude werden
Eure Traurigkeit soll zur Freude werden. Johannes 16,20
Andacht zum 8. April von Pfarrer Cord Exner, Harzgerode
Im Herrnhuter Losungsheft ist dem heutigen Tag ein Satz von Jesus zugeordnet. Worte an die, die IHM, Jesus, vertrauen. Der Evangelist Johannes hat es so notiert: Eure Traurigkeit soll zur Freude werden.
Ein paar Worte nur, kurz und knapp. Sie klingen fast wie, dass auf Regen immer Sonnenschein folgt. Aber würde einer, der selber Leid trägt, der mit eigener Trauer und Abschiedsschmerz zu kämpfen hat, ein banales Sprüchlein aufsagen? Würde jemand, dessen Kraft zur Neige zu gehen droht, die Umstehenden mit Allerweltsworten langweilen? Nein, davon sollten wir ausgehen können. Jesus redet von einer anderen Art von Veränderung.
„Eure Traurigkeit, Euer Verletztsein, Eure Kränkung soll in Freude, in Vergnügen verwandelt werden“, sagt der, der traurig, verletzt und gekränkt ist. Sagt Jesus, von dem unser Glaubensbekenntnis nur ein Wort zwischen Geburt und Tod aufhebt, nämlich, dass er gelitten hat. Doch er bleibt nicht bei der Traurigkeit stehen. Er verhärtet seinen Schmerz nicht in Wut. Er lässt seinen Schmerz in Freude verwandeln, in das Gefühl des Genug habens. Er vertraut darauf, dass de-nen, die Gott lieben, die Dinge zum Besten ausgehen müssen. Er glaubt Gott, dem Verwandler.
Und für die, die ihm folgen, glaubt er es gleich mit. Unabhängig, ob sie tastend ihre Schritte auf seine Spur setzen oder fest. Ob sie fragend sich mitziehen lassen oder beim Vorangehen stolpern. Oder einen Moment zögernd verweilen … Ich werde dem, der für mich mit glaubt, heute versuchen zu glauben.