Gott ist treu
Andacht zum 19. März 2020 von Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch / Dessau-Roßlau
Das Singen und Tirilieren der Vögel am Morgen weckt mich. Sie bauen ihre Nester, sie lassen sich nicht stoppen, was auch passieren mag. Ein neuer Tag beginnt, es ist Frühling. Die Forsythia und Krokusse blühen, die Rosen entfalten erste zarte Triebe und Blätter und vertreiben das winterliche Grau. Draußen auf der Straße ist es ruhiger als sonst. Ach ja, da ist er wieder, der Gedanke, das Wissen um Corona, das Virus, das alles in die Krise stürzt!
Schneller, höher, weiter, besser, die Mottos des 21. Jahrhunderts, deren willfährige Sklaven wir immer waren, sind vorerst dahin. Corona hält die Welt in Atem. Notgedrungen verlangsamt sich unser Alltag und wir warten gespannt darauf, wann das alte Tempo wieder aufgenommen werden kann, als ob darin das Heil der Welt läge.
Die Nachrichten der letzten Tage, die Maßnahmen der Regierung und Behörden überschlugen sich. Wie gehen wir mit dieser Situation um, die uns noch nie im Leben begegnet ist? Panik, Angst, kaufen, hamstern und horten – das sind keine Lösungen!
Nüchtern und gelassen versuche ich meinen Tag zu meistern und setze mein Vertrauen auf Gott. Was auch geschieht, er ist treu und bei uns in guten und in schweren Tagen. Wenn mich Angst und Unruhe packen, dann erinnere ich mich an Worte der Bibel, die von Gottes Treue und unbändiger Liebe sprechen so wie das heutige Losungswort aus dem 2. Buch der Könige: „Der Herr wandte sich Israel wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf dieses Stunde. (2 Kön 13,23)
So gegründet bleiben Sie alle Gott befohlen!